Rundfunkgeschichte: Unterschied zwischen den Versionen
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# Abele, Günter F. - Historische Radios in Wort und Bild (Band 1 ), Füsslin Verlag, Stuttgart 1996 | # Abele, Günter F. - Historische Radios in Wort und Bild (Band 1 ), Füsslin Verlag, Stuttgart 1996 | ||
# Hermann / Kahle / Kniestedt - Der deutsche Rundfunk, R. v. Decker´s Verlag, G. Schenck, Heidelberg | # Hermann / Kahle / Kniestedt - Der deutsche Rundfunk, R. v. Decker´s Verlag, G. Schenck, Heidelberg | ||
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Version vom 12. August 2007, 20:01 Uhr
Die 20er Jahre
Am 29. Oktober 1923 nahm in Berlin im Voxhaus der erste deutsche Rundfunksender seinen offiziellen Betrieb auf. Die ersten erhältlichen Geräte waren alle von der R.T.V. (Reichstelegraphenverwaltung) plombiert, damit der Käufer nicht etwa den Wellenbereich oder andere technische Details ändern konnte. Am Ende des Jahres 1923 waren etwa 1000 Hörer gemeldet. Die meisten Hörer nahmen mit einem einfachen Detektorempfänger, die nur in direkter Sendernähe funktionierten am Hörfunkprogramm teil.
In ländlich geprägten Regionen war das neue Medium den meisten Menschen unbekannt. Es war zudem ein kostspieliges Vergnügen, da leistungsfähige Empfänger benötigt wurden um die weit entfernten Sendestationen zu empfangen. In den linksrheinischen, französisch besetzten Gebieten war der Rundfunkempfang in den Anfangsjahren von der Militärmacht nicht erlaubt.
1924 begann im ganzen deutschen Reichsgebiet ein von Berlin aus angeführtes Radiofieber. In allen großen Städten entstanden Sender mit anfangs noch kleiner Leistung (meist um 1 Kilowatt).
Firmen, die Rundfunkempfänger und Einzelteile herstellten schossen wie Pilze aus dem Boden. Viele dieser oft kleinen Hersteller wollten nur schnelles Geld verdienen und liefen, ohne ausgereifte Technik und ohne Bauerlaubnis der R.T.V., meistens schon nach kürzester Zeit ihrem Ende entgegen. Wer die Zeichen der Zeit übersah ging unter.
Trotzdem - schon Anfang 1926 war die erste Million Radiohörer erreicht. Noch empfingen die Meisten mit billigen Detektorempfängern, welche nur leisen und unsicheren Kopfhörerempfang zuließen. Doch die allgemeine Trendwende hin zum Röhrenempfänger war eingeläutet. In diesen Anfangsjahren bis Mitte 1925 durfte nur Selbstbasteln, wer eine sogenannte "Audionversuchserlaubnis" erworben hatte. Man kann sie mit der heutigen Amateurfunkprüfung vergleichen.
Endlich wurden auch sogenannte Nebensender errichtet. Sie sollten den Empfang in kleineren Städten und in ländlicheren Regionen auch mit billigeren Empfängern verbessern. Ab 1928 setzten sich dann endgültig die komfortablen Röhrennetzempfänger durch. Die teuren und umständlichen Batterien fielen weg.
Quellenangaben:
- Abele, Günter F. - Historische Radios in Wort und Bild (Band 1 ), Füsslin Verlag, Stuttgart 1996
- Hermann / Kahle / Kniestedt - Der deutsche Rundfunk, R. v. Decker´s Verlag, G. Schenck, Heidelberg
- Erb, Ernst - Radios von Gestern, M + K Computer Verlag AG, Luzern - Schweiz